Theater am WGN
"Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht" Ein Theaterstück von Ephraim Kishon, welches an drei Abenden (Do. 9.Juli 15, Fr. 10.Juli 15, Sa. 11. Juli 15) am WGN aufgeführt wurde.
Der schüchterne Maler Raphael (Philipp Kröncke) hat wenig Erfolg mit seiner realistischen Kunst. Nur seine Freundin Dahlia (Natalie Neufischer), die gleichzeitig sein Modell ist, glaubt an ihn und gibt ihre eigenen
Porträts in Auftrag. Da kommt der bekannte Kunstkritiker Kalman M. Kaschtan (David Klotz) ins Atelier. Er findet keinen Gefallen an Raphaels Werken, bis sein Blick auf einen Turm fällt, der aus aufeinandergestapelten Möbelstücken besteht. Auf ihnen thront ein dampfender Wasserkocher, denn die einzige Steckdose des Ateliers befindet sich an der Decke, und das Kabel des Wasserkochers ist kurz. Kaschtan ist begeistert. Raphael wird nach Paris geschickt, um Möbeltürme zu bauen. Als Mobiliarist macht er dort Karriere und wird in Künstlerkreisen gefeiert. Aber mehr und mehr zweifelt er an seiner Kunst. Wie lange wird er der absurden Vermarktung von sogenannter "moderner Kunst" noch standhalten?
Das sehr interessante und witzige Theaterstück lockte viele Zuschauer in die Gemäuer des Schulgebäudes. Auftakt zur Aufführung war eine kurze Rede von Frau Malter, die die Theater AG leitet. Hier wies sie darauf hin, dass sich Raphael und Dahlia gerade auf dem Weg ins Atelier befinden würden, jedoch an Zirkusleuten vorbeigekommen seien, denen sie nun zusahen. Die Zirkusleute waren die Mitglieder der Zirkus AG, welche ihr Können dem
Publikum, das seine Plätze verließ, um zu der kleinen Darbietung in die Aula zu gehen, zur Schau stellten. Von Pois über Einrad bis hin zum Jonglieren war alles dabei. Nach dieser kleinen künstlerischen Einführung, begann das Stück in dem Atelier von Raphael und seinem Modell Dahlia. Nach dem Besuch eines Kunstkritikers, verschlägt es Raphael nach Frankreich. Dort wird ihm nach einiger Zeit bewusst, dass seine Kunst -sein "Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht"- vielleicht gar keine Kunst war. Unterstützt wurde die Theater AG an zwei Stellen von dem ELFEN-Chor, dem Schülerchor und einem Chor der 6. Klässler, die eine "Schwarzteewasser"-Fuge sangen. Das Stück verlief unterhaltsam, nicht selten lachten die Zuschauer erfreut über die ihnen dargebotene Komödie. Mit dem Worten "Alles isch Kunst!" endet das Stück und regt das Publikum vielleicht sogar zum Nachdenken über Kunst und ihre Auslegung an. (c) LW Bilder: (c) LW